Zu Besuch in einer beeindruckenden Firma

Im Rahmen eines Ausfluges mit einer Gruppe Senioren hatte ich am 19. Okt. 2011 die Gelegenheit, Umdasch in Amstetten,eine der bekanntesten Firmen in unserer Umgebung,  auch einmal von “ innen“ kennenzulernen. Beinahe jedes Kind kennt den Namen Umdasch bei uns, ausser den dort Arbeitenden, werden wohl die wenigsten, wie ich,  schon das Werk von Innen gesehen haben. Durch kompetente Mitarbeiter wurden wir in einer sehr ausführlichen Weise über die wichtigsten Erzeugnisse des Konzerns informiert und in einem Rundgang durch das Werk konnten wir die einzelnen Produktionsschritte beinahe „hautnah“ erleben.

Die Firma steht gleichsam auf zwei Standbeinen: der DOKA- Schalungstechnik und der Umdasch Shopfitting Group. Der Name „DOKA“ stammt übrigens aus den 50-iger Jahren, als die Firma Umdasch Schalungsplatten  an die Baustellen der öst. Donaukraftwerke (DOKW) lieferte (Ybbs- Persenbeug). Auch heute erzeugt sie im wesentlichen Schalungselemente, also Gussformen für Beton,  die sowohl hierzulande als auch weltweit zum Einsatz kommen. Ganz faszinierend finde ich die Entwicklung von einfachen Bretterschalungen zu Großflächenschalung, Tunnel und Brückenschalung weiter bis zur Selbstkletterschalung, wie sie im Hochhausbau verwendet wird. Herzeigeobjekte, die mit DOKA Schalungstechnik ausgeführt wurden, stehen in vielen Ländern und sind uns bekannt. Nur einige Beispiele: der Millennium Tower in Österreich, Erweiterung des Wiener Flughafens (Vienna Skylink), BMW Welt München, der Burj al Arab, eines der luxuriösesten und teuersten Hotels der Welt in Dubai oder der Burj Khalifa in Dubai, für den  2004 DOKA den Schalungsauftrag erhielt. Dieses Gebäude wird nach seiner Fertigstellung mit 828 m das höchste Gebäude der Welt sein.  Jährlich verlassen etwa 75 000 Tonnen Mtallprodukte , 4 Mill. m² DOKA-Schalungsplatten oder 10 Mill.lfm Doka- Schalungsträger die Produktionsstätten. Der Umsatz 2010 betrug 712 Mill. Euro, beschäftigt sind etwa 5 200 Leute. In über 70 Länder gibt es Betriebsstandorte.

Das zweite Standbein, der Ladenbau macht zwar am Gesamtkonzern nur ca. 25% aus, ist aber nicht minder interessant: für die OMV werden in 12 Ländern über 700 Tankstellenshops errichtet.Klingende Namen wie Nike, Lewi`s, Swatch, Hugo Boss, Esprit oder Humanic zählen zu Kunden von Umdasch.

Eigentümer sind Alfred und Hilde Umdasch, die auch Eigentümerin der größten österr. Gartencenter-Kette bellaflora ist. Das Unternehmen Umdasch hatte sich in den letzten Jahrzenten so prächtig entwickelt, dass deren Besitzer zu den 50 reichsten Österreichern zählen.

Dabei ist die Firmengeschichte noch gar nicht so alt. 1868 wurde von Joseph Hopferwieser, ein in Kollmitzberg geborener Zimmerer, in Amstetten eine Zimmerei gegründet. Zur Zimmerei gehörte auch ein Sägewerk, das sich unter seinem Sohn Alfred Hopferwieser immer mehr vom reinen Zulieferer zur Zimmerei durch Zunahme des Holzexports verselbstständigte. Nach seinem Tode 1931 übernahm seine Tochter das Unternehmen, die 1937 den aus Oberösterreich stammenden Lehrer Josef Umdasch heiratete, der dann zuerst als Prokurist arbeitete und später als Gesellschafter in das Unternehmen einstieg. Während des Krieges erwarb die Firma am jetzigen Standort ein großes Areal und verlegte die Produktion dorthin. 1945 zerstörten Fliegerbomben die dort errichteten Anlagen fast zur Gänze. Trotz dieses Rückschlages erholte sich das Unternehmen wieder und zählt heute zu den Erfolgreichsten unserer näheren Heimat.

Nach der Werksbesichtigung konnten wir uns bei Brötchen und Getränken noch im Detail mit dem Führer unterhalten, ehe wir den Bus wieder zu einer kurzen Rundfahrt im östl.  Mostviertel bestiegen.

In Petzenkirchen auf oder besser gesagt in der urigen „Kreuzer Alm“  ( die „Alm“ liegt nämlich in der Ebene und die einzige Kuh, die wir zu Gesicht bekamen, stammt vom Tierpräparator)  kehrten wir noch gemütlich ein, ehe es mit dem Bus wieder heimwärts ging.

Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Doka-Gruppe, http://www.doka.com/web/products/system-groups/, http://de.wikipedia.org/wiki/Umdasch