Bei herrl. Wetter nahmen meine Frau und ich an einer geführten Wanderung in den Zillergrund teil. Das eigentliche Zillertal endet ganz unvermittelt im breiten Talkessel von Mayrhofen. Bei Mayrhofen fächert sich die Landschaft in vier schluchtenartige Täler auf, die „Gründe“ genannt werden. Das Tuxertal, das Zemmbachtal, das Stilluptal und den Zillergrund.
Hier fließt auch der Ziller, ein ca. 50 km langer Nebenfluss des Inn. Er entspringt am Ziller Hauptkamm, speist den Speicher Zillergründl, fließt durch Mayrhofen, nimmt den Tuxbach, Zemmbach und Stillupbach auf. Gerschichtlich bildete er seit Jahrhunderten die Grenze zwischen den Diözesen Salzburg und Brixen, jetzt Innsbruck. die Kirchtürme re. des Flusses der Erzdiözese Salzburg zugehörig haben grüne Farbe, li des Flusses sind sie rot, der Diözese Innsbruck zugehörig.
Unser Wanderführer war ein Herr Walter, ein älterer aber bestens körperl. durchtrainierter sonst typ. Tiroler Bergführer, der uns wirklich sehr Interessantes über die Geologie, Flora und Fauna erzählte. Vorerst mußten alle aber die Schuhkontrolle über sich ergehen lassen: wer keine entsprechenden knöchelhohen Wanderschuhe trug, wurde unbarmherzig von der Gruppe ausgesondert und durfte nicht mitgehen.
Wir anderen fuhren mit dem Bus bis zum Alpengasthof Häusling (1050m). Ab da wanderten wir zu Fuß weiter. Hier findet sich ein kleines Kraftwerk, in unmittelbarer Nähe auch eine kleine Kirche (Maria Schnee). Das Gebiet gehört hier schon zum Hochgebirgsnaturpark Zillertaler Alpen. Leicht ansteigend, auf sicheren Wegen ging es dem dem jungen Ziller entlang. Links und rechts des Flusses wird intensiv Almwirtschaft betrieben, immer wieder geht es vorbei an weidenden Rindern und unzählige Gatter mußten wir auf-und zumachen. Interessanterweise ist das Weidevieh Eigentum von Südtiroler Bauern, die seit Jahrhunderten hier die Weiderechte besitzen und die Rinder über die Berge hierher treiben. Oberhalb der Almen sind die schroffen Felsen des dunklen Urgesteins, dazwischen immer wieder Wasserläufe, die von hoch oben schon als silbrig glänzende Streifen sichtbar, die Felsen herunterstürzen und dann in den Ziller münden.
Einige Male querten wir den Fluß (er führt wenig Wasser, da das meiste oberhalb im Speicher zurückgehalten wird) über Holzbrücken, vorbei am Gh in der Au, erreichten wir nach ca. 3 Stunden die Bärenbadalm mit dem GH Bärenbad (1450 m). Nicht weit vor uns die gewaltige Staumauer vom Speicher Zillergründl, praktisch rundum bis oder über 3000 m aufragende Gipfel; ein echt schönes Panorama! Nachdem alles vom Wanderführer erklärt und die Fotos gemacht waren, nahmen wir im Gh. das verspätete Mittagessen ein, ehe der Bus uns wieder abholte und uns zurück nach Mayrhofen brachte.

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