Telc oder „Mährisch Venedig“ eine Kleinstadt unweit der öst. Grenze

Am 17. 8.  hatten wir Gelegenheit, die Kleinstadt Telc in Südmähren zu besichtigen. Die 5 700- Einwohnerstadt, am Fuße der Böhmisch-Mährischen Höhe gelegen und von Teichen umgeben, hat viele Sehenswürdigkeiten.

Geschichtlich findet die Stadt 1207 erstmals Erwähnung. Ab 1354 werden die Burg, Kirche, die Wasserbefestigung und auch die gotischen Häuser am Marktplatz errichtet. Mehrere Brände und die Hussitenkriege (1423) hemmen die wirtschaftl. Entwicklung. 1531 kam die Stadt an Zacharias von Neuhaus, dem späteren Landeshauptmann von Mähren, unter seiner Regentschaft kam die Stadt zu großer Blüte. Er führte die Fischzucht und entscheidende Reformen ein und viele heutige Sehenswürdigkeiten geben noch Zeugnis von diesem Geschlecht.   Allen voran der Marktplatz mit den vielen Laubenhäusern. Die ursprünglich gotischen Häuser sind einheitlich im Grundriss mit 8-10 m Vorderfront und ca. 30 m in die Tiefe. Im 15. Jht. wurde zu den meisten Häusern der Laubengang und die Fronten mit den Giebeln nach einem einheitlichen Plan gebaut, manche wurden später umgebaut, sodass der Renaissancecharakter nur bei einem Teil der Häuser erhalten geblieben ist. Die meisten Fassaden und Giebel zeigen Barockelemente und Merkmale späterer Stile. Bemerkenswert ist das Rathaus, es nimmt zwei ursprüngliche mittelalterl. Parzellen ein, in der heutigen Form stammt es aus 1574. Sehr schön ist auch das Bürgerhaus mit Erker, bemalt mit biblischen Motiven. Das Sgraffito wurde erst bei der Renovierung 1952 wiederentdeckt. Den Marktplatz schmücken noch zwei Brunnen und eine Mariensäule.

1992 wurde die historische Altstadt in die Liste des UNESCO- Weltkulturerbes aufgenommen. Wiederholt diente der Platz auch als Kulisse für Film- und Fernsehaufnahmen z. B. der Film Woyzeck von Werner Herzog wurde hier 1979 gedreht.

Das Schloss in Telc ist ein schönes Beispiel von Renaissancearchtektur. Die ursprünglich im 14. Jht. erbaute gotische Burganlage war eine Wehrburg mit umgebenden Graben. Ab 1550 ließ Zacharias von Neuhaus die Burg zu dem heutigen Renaissanceschloss umbauen und erweitern, wobei hauptsächlich Baumeister aus Italien am Werk waren. Auffällig ein sehr schöner Schlossgarten und ein Arkadenhof. Die prunkvollen Säle im Innern konnten wir mangels Führung nicht sehen. Besichtigen konnten wir die im Schloss befindliche Allerheiligenkapelle, die überaus reichlich mit kostbarem Stuck verziert ist. Hier ist auch Zacharias von Neuhaus samt seiner Frau begraben.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Hl. Geist Kirche, sie ist die älteste Kirche, der 49 m hohe Turm samt Kirche im spätroman. Stil erbaut dann in gotischen Stil umgebaut, unter Josef II aufgehoben, diente sie als Lagerhalle und Stadttheater. Nach der Renovierung im 20. Jht. dient sie heute als evangel. Gotteshaus.

Die Kirche Namens Jesu wurde auf Veranlassung der Jesuiten  1663-67 im Barockstil erbaut. Sie war leider geschlossen, sodass wir das Innere nicht zu sehen bekamen, dasselbe galt für die St. Jakobs Pfarrkirche.!!

Bei der interessanten Stadtführung konnten wir vieles über Geschichte und Gegenwart dieser Stadt erfahren, die ja auf engstem Raum so viele kulturelle Sehenswürdigkeiten bietet.

Nach einem vorzüglichen Mittagessen ging die Reise mit dem Bus weiter nach Brünn.

Quellen. aus Wikipedia, www.brno.me, www.asc-enrico.com,www.telc.eu

Schloss

Innenhof

Allerheiligenkapelle

Pfarrkirche St. Jakob

Hl. Geist Kirche

altes Bürgerhaus

Marktplatz