Täglich rotes Fleisch senkt die Lebenserwartung!


Wer auf den täglichen Genuss von Salami, Schinken oder einem saftigen Steak nicht verzichten kann, verkürzt offenbar seine Lebenserwartung. Durch den regelmäßigen Verzehr von Rindfleisch, Schwein oder Lamm erhöht sich laut einer jetzt veröffentlichten Studie die Anfälligkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und diverse Krebsleiden.

ERNÄHRUNG13.03.2012

Um bis zu zwölf Prozent erhöhe sich das Sterberisiko durch den täglichen Verzehr von rotem Fleisch, schrieben die Autoren. Für industriell verarbeitetes Fleisch wie beispielsweise Aufschnitt und Würstel liegt das Risiko demnach sogar bei 20 Prozent.

Die Studie:

„Red Meat Consumption and Mortality“ ist im Fachmagazin „Archives of International Medicine“ erschienenen (doi:10.1001/archinternmed.2011.2287).

Nüsse zum Ausgleich

Zugleich verwiesen die Forscher darauf, dass schon kleine Veränderungen der Essgewohnheiten die Risiken wieder senken könnten. Wer statt einer Portion roten Fleisches Fisch, Geflügel, Nüsse, Hülsenfrüchte, Milchprodukte oder Getreideprodukte esse, reduziere die Gefahr deutlich: Der regelmäßige Verzehr von Nüssen als Ersatz für eine Portion roten Fleisches mindere das Sterberisiko um 19 Prozent. Bei Vollkorn oder Geflügel seien es 14 Prozent und bei Fisch immerhin sieben Prozent.

Für die aktuelle Studie wurden knapp 38.000 Männer über einen Zeitraum von 22 Jahren beobachtet und mehr als 83.600 Frauen über 28 Jahre. Die Teilnehmer gaben alle vier Jahre Auskunft über ihre Ernährungsgewohnheiten.

Eiweißquelle:

Rotes Fleisch ist eine wichtige Eiweißquelle für den menschlichen Körper. In früheren Forschungsarbeiten wurde aber bereits darauf hingewiesen, dass Erwachsene durch den regelmäßigen Verzehr anfälliger für Diabetes, Infarkte oder Krebserkrankungen werden

Einsparungsmöglichkeiten

Aus Sicht der Forscher um Frank B. Hu von der Harvard School of Public Health in Boston können sich aus den Erkenntnissen immense Einsparungsmöglichkeiten im Gesundheitssystem ergeben. Mehr als 75 Prozent der jährlichen Ausgaben im US-Gesundheitswesen würden auf chronische Erkrankungen zurückgehen, schrieb Dean Ornish von der Universität von Kalifornien in San Francisco in einem Kommentar zu der Studie. Wenn geringerer Konsum von rotem Fleisch das Krankheitsrisiko reduziere, würden daher vermutlich auch die Behandlungskosten sinken, folgerte er.

science.ORF.at/APA/AFP Di. 13.März 2012