Silvester, der weltweit meist gefeierteste Heilige

Kaiser Konstantin empfängt Papst Silvester

Der „Altjahrstag“ verdankt seinen  Namen dem heiligen Silvester, der am 31. Jänner 314 als Silvester I. zum 34.Papst gekrönt wurde und am 31. 12. 335 in Rom starb. Er war ein bedeutender Papst für die Geschichte und Entwicklung der Kirche, die er im 4. Jht. neu organisierte. Silvester ist ein männlicher Vorname mit lateinischen Wurzeln (silva = wald) und ist als Waldmensch oder zum Wald gehörig zu übersetzen.

Seit 813 ist nach dem röm. kath. Heiligenkalender Silvester der Tagesheilige des 31. Dezember. Im Jahr 1582 wurde durch die Gregorianische Kalenderreform  der letzte Tag des Jahres vom 25. Dez. auf den 31. Dez. verlegt und somit war Silvester mit dem Jahresende verbunden. Das Kirchenjahr endet  übrigens am Vorabend des 1. Adventsonntags.

Das Ende des bürgerlichen Jahres war niemals ein kirchlicher Feiertag, sondern ein weltliches Fest. Jahreswechselfeste gab es schon viel früher, nämlich seit 153 v. Chr., als die Römer den Jahresbeginn vom 1. März auf den Jänner vorverlegten. Dass schon die Römer den Jahresbeginn mit ausschweifenden Festen begangen haben, bezeugt ein Brief Ciceros an Atticus: Cicero fragt sich, was von den Konsuln am 1. Jänner zu erwarten wäre, und antwortet selber „Ausschlafen der Räusche“!  Auf alte germanische Wurzeln gehen die „Feuerfeste“ am Jahresende zurück.

Dieses heidnische Brauchtum wurde anfänglich von den Christen völlig abgelehnt. Die Kirche in Rom versuchte, dagegen anzugehen, indem sie den Neujahrstag zu einem Buß- und Fasttag erklärte. Weder Mahnungen und Drohungen konnten die Menschen von den fröhlichen und ausgelassenen Feiern am Silvestertag abhalten. Alle kirchlichen Bemühungen  „das heidnische Neujahrsfest“ zu verhindern , scheiterten im Laufe der Geschichte. Später nahm die Kirche das Jahresende aber auch zum Anlass für spez. Andachten und Messen v.a. als Besinnung und Dank für das abgelaufene Jahr. Silvestergottesdienste sollen seit 1776 stattgefunden haben.

Wie vor 2000 Jahren begrüßen auch heutzutage die Menschen das Neue Jahr mit fröhlichen und ausgelassenen Feiern. Essen, Trinken und Tanzen gehören ebenso zu einer Silvesterparty oder einem Silvesterball wie das Silvesterfeuerwerk oder Silvesterschießen.

Zu Silvester versuchen die Völker schon lange ihre Identitätsmerkmale freudig zur Schau zu stellen: seit dem Jahr 2000 lassen die Franzosen  ihren Eifelturm in wunderbarem Licht erstrahlen, die Engländer zünden in London ein Riesenfeuerwerk auf der Themse unter Einbeziehung des London Eye, die Amerikaner lassen in New York vom One Times Square-Hochhaus eine riesige beleuchtete Glaskugel herunter, die Deutschen inszenieren ihre Neujahrsfeierlichkeiten in Berlin am Brandenburger Tor und in Österreich läutet seit Jahrzehnten die Pummerin (die große Glocke des Wiener Stephansdomes) das Neue Jahr ein und dann folgt unser „Nationalwalzer“  „An der schönen blauen Donau“ auf allen Sendern des ORF.

Bei vielen Menschen sind aber auch abergläubische  Ängste und Hoffnungen mit dem Jahreswechsel verbunden, sie versuchen mit verschiedenen „Glücksbringern“ ihr Inneres zu beruhigen oder durch das „Bleigießen“ einen vermeintlichen Blick in die Zukunft zu bekommen.

Zusammengefasst glaube ich, dass es kaum ein Ereignis auf dem ganzen Globus gibt, das von so vielen Menschen, ob jung oder alt, alljährlich mit so viel positiven Gefühlen und freudiger Erwartung gefeiert wird wie der Beginn eines neuen Jahres.

Quellen: sura1.wordpress.com, de.wikipedia.org, medienwerkstadt-online.de, wasistwas.de, heiligenlexikon.de