Bei schönem Sommerwetter stand heute die schon länger geplante Radtour mit meinem Freund Pepi B. auf dem Programm. Das Auto wurde in Amstetten geparkt und um 9.00 fuhren wir mit unseren Rädern den markierten Radweg über Eggersdorf – Matzendorf – Atzersdorf nach Osten bis ca. auf Höhe der Autobahnauffahrt Amstetten Ost, dann nach Süden über die Ybbsbrücke nach Günzing. Bislang immer Asphalt (außer einer kurzen Baustelle bei Atzersdorf), wenig bis fast kein Verkehr und leichter Rückenwind machte die Sache auf der durchwegs ebenen Strecke noch leichter. Nach Truckenstetten ging es weiter mäßig ansteigend Richtung Freidegg auf einem Güterweg. Auf der Höhe angekommen hat man einen sehr schönen Ausblick Richtung NW aufs Ybbsfeld mit Amstetten, Kollmitzberg und die Ortschaften entlang der Westbahn. Nach S und SO sieht man auf die Hügelketten der Voralpen mit dem Ötscher im Hintergrund. Ein nettes Bankerl lädt dort zum Rasten ein. Leicht bergab gings nach Freidegg und nach wenigen km befanden wir uns in Ferschnitz. Wir besuchten die Pfarrkirche, die doch eine Anzahl kunstgeschichtl. interessanter Details enthält.
Der Ort Ferschnitz liegt im ältesten Siedlungsgebiet von Niederösterreich und wird urkundlich bereits 1034 erwähnt. Sicher gab es damals bereits eine Kirche. Der Chorbau ist spätgotisch, die Erweiterung fällt in die Renaissance und die Innenausstattung ist barock. Auffällig das schöne Netzrippengewölbe über dem Chor. Das Sakristeiportal li. vorne zeigt den Übergang von der Spätgotik (eisenbeschlagene Tür) zur Renaissance (Steinportal). Die Kirche wurde im Renaissancestil erweitert (Langhaus und Turm 1757). Sie war Begräbniskirche eines mächtigen Adelsgeschlechtes (auf Schloß Freidegg), so findet man li.und re. im Chor große Marmorplatten als Grabmale. Die Kirche war vorübergehend protestantisch, nach 1630 wieder katholisch und bekam in der Folge seine barocke Innenausstattung (Altar, Kanzel mit Schalldeckel). Das Altarbild stammt vom österr.Barockmaler Martin Johann Schmidt (1770 datiert) und zeigt den hl. Papst Sixtus (257-258), wie er aufgefordert wird, eine Götzenstatue anzubeten.
Nach einer kurzen Brotzeit fuhren wir weiter nach Senftenegg, zweigten dann rechts ab und fuhren (besser gesagt schoben die Räder) einen Güterweg bergauf nach Giemetsberg. Oben gibt es einen schönen Blick rundum, und vorbei beim Mostheurigen Zeilinger, ging es bergab zur Hametmühle und dann den Mühlbach entlang bis zur Ybbsbrücke nach Leutsmannsdorf. Wir fuhren aber dann südl. der Ybbs durch die Auen auf einem gut befestigten Schotterweg einige km und trafen dann auf den Moststraßen-RadtourWeg ,vorbei an der Kläranlage , erreichten über Allersdorf wieder die Stadt Amstetten. Mit einem etwas späten Mittagessen und einem guten Bier im GH zur Rennbahn (Sandhofer) war unser Radausflug zu Ende.
Die Strecke bietet gute Beschilderung, saubere Wege, zu über 90% Asphalt, wenig motorisierten Verkehr und ist auch für wenig konditionsstarke Senioren gut befahrbar. Gleichsam am „Wegesrand“ finden sich auch interessante kulturelle Kostbarkeiten (wir haben uns diesmal für die Pfarrkirche Ferschnitz etwas mehr Zeit genommen).








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