Herbstwanderung im Tannermoor

Am 25. Okt. 2011 machten wir (M. und ich) mit unseren Freunden aus Amstetten Kristina und Reiner einen Ausflug ins Tannermoor. Es war ein wunderschöner etwas windiger Herbsttag und wir waren hier offensichtlich die einzigen Besucher an diesem Nachmittag.

Das  Tannermoor befindet sich in der Nordostecke von OÖ. und ist ein Naturschutzgebiet, das in der Gemeinde Liebenau liegt. Es hat eine Größe von etwa 120 Hektar, der größte Teil ist mit Latschen bewachsen, ringsum finden sich aber auch Fichten, die teilweise schon über 200 Jahre alt sind. Nicht selten sind auch Birken anzutreffen. Der Unterwuchs sind prächtige Heidelbeeren, selten auch Moorbeeren. Für einen Botaniker sicherlich hochinteressant die große Anzahl typischer Moor.- und Heidepflanzen. Auch eine reiche Tierwelt soll es hier geben, wir konnten allerdings weder Wasservögel oder Wild beobachten. Wir benutzten den beschilderten Moorwanderweg (ca. 6 km lang), der an den sumpfigsten Stellen durch Holzbrücken befestigt ist, ansonsten geht man zumeist über Rundlinge oder Hackgut, wasserdichte Schuhe sollte man schon tragen. Ausgangspunkt ist beim Rubener Teich, von dort führt der Weg zunächst durch Fichtenwald, ehe man ins Hochmoor kommt. Inmitten der dichten Latschenwälder kommt man zu einem Hochstand, den es sich lohnt zu besteigen, hat man doch von oben einen besseren Überblick. Es finden sich dort auch einige Lehrtafeln mit wissenswerten Details. Wir wanderten den Weg weiter, der nach ca. 1 km wieder in einen Fichtenhochwald  und dann  bergan  hinauf zu den mächtigen Granitkuppen, der „Lehrmüller Mauer“, führt. Die Mühe des Anstiegs hat sich gelohnt, hat man doch von dort ein prächtiges Panorama und einen weiten Blick ins Mühlviertler Hügelland. Durch den Hochwald über eine Forststraße führt die Wanderung wieder zurück zum Rubener Teich, wo im Sommer auch die Möglichkeit zum Baden im Moorwasser besteht.

Das gesamte Tannermoor war immer naturbelassen, es gab keine kommerzielle Forstwirtschaft, auch wurde niemals Torf abgebaut. Der einzige Eingriff durch Menschenhand war die Errichtung des Rubener Teiches, der früher das nötige Wasser zur jährlichen Holzschwemme Richtung Donau lieferte. Sein Wasser ist schwarzbraun mit einem Stich ins Rötliche, gespeist wird er nur vom Tannerbach, der im Moor sich bildet. Das Moor hat kein zufließendes Gewässer, lediglich Regenwasser.

Das Moor entstand nach der letzten Eiszeit vor etwa 12 000 Jahren. Es liegt in einer Seehöhe von über 930  Metern. Den Untergrund bildet zur Gänze der undurchlässige Weinsberger Granit. In einer solchen Gesteinsmulde verlandete mit der Zeit ein  ehemaliger See und bildete das Moor, welches heute stellenweise eine Dicke bis zu 10 m hat.

Nach unserer Wanderung besuchten wir den  nahegelegenen Ort Liebenau. Nach einem kurzen Rundgang im Ortszentrum und einem Besuch  der Pfarrkirche kehrten wir beim Dorfwirt ein und ließen uns einen  guten Kaffee servieren, ehe wir unsere Heimfahrt antraten.

Rubener Teich

Rast

Pfarrkirche Liebenau

Quellen: http://www.ausflugstipps.at/ausflugstipp/2157211/naturschutzgebiet_tannermoor http://www.liebenau.at/system/web/sonderseite.aspx?menuonr=219190413&detailonr=219190413