Die Loreley, mehr als ein romantisch besungener Felsen

Die bekannte und in vielen Sagen und Gedichten  besungene Loreley ist ein mächtiger Schieferfelsen am östl. rechten Rheinufer bei St. Goarshausen, Rheinland-Pfalz. Er befindet sich etwa 25 km rheinabwärts von Rüdesheim und ca 35 km rheinaufwärts von Koblenz. Heute kann man mit dem Bus hinauffahren und von oben das wunderbare Panorama genießen. Es ist schon faszinierend, aus 130 m von oben auf die darunterliegenden Rheinkurven zu schauen. Unmittelbar unterhalb des Felsens wird das vorher 300 m breite Flussbett auf die Hälfte eingeengt. der Fluss erreicht dadurch hier eine Tiefe von 25 m. Durch die Flussenge und die starken Kurven kommt es hier zu beträchtlichen und gefährlichen Strömungen. Die Schifffahrt muss hier durch Lichtsignale geregelt werden. Die Passage um den Loreleyfelsen war früher für die Schiffer sehr gefährlich, daran zu erkennen, dass früher die Kapitäne vor der Durchfahrt ihre Mannschaften durch drei Glockenschläge zum Gebet aufforderten! 1930 wurden einige Felsen weggesprengt, um die Fahrt weniger riskant zu machen. Trotzdem gab es auch in jüngster Zeit immer noch Schiffsunglücke: z. B. am 28.9.2003 lief das Fahrgastschiff  „Loreley“ mit 349 Passagieren bei Niedrigwasser auf Grund, war dann manövrierunfähig und trieb auf das gegenüberliegende Ufer. 41 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Am 13. 1. 2011 kenterte ein Tanker, der mit 2400 Tonnen konzentrierter Schwefelsäure beladen war bei Hochwasser am Loreleyfelsen. Von den vier Besatzungsmitgliedern konnten zwei aus dem 4° kalten Wasser gerettet werden. Die Bergung des Schiffes war erst nach Wochen möglich.

Der Loreleyfelsen
Rhein stromaufwärts

stromabwärts

Das wunderbare Echo an den Felsabhängen ist wohl der Hintergrund für die vielen Geschichten und Sagen, die man sich seit Jahrhunderten in diesem Gebiet erzählt. Ganz berühmt und in die Weltliteratur eingegangen ist das 1824 geschriebene Gedicht „Die Lore-Ley“ von Heinrich Heine, dem „letzten Dichter der Romantik“. Durch die 1837 nachfolgende Vertonung durch Friedrich Silcher erlangte es eine rasche Verbreitung.

Zur Erinnerung die  ersten vier Zeilen:

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,

dass ich so traurig bin;

Ein Märchen aus alten Zeiten,

das kommt mir nicht aus dem Sinn.


Beeindruckt von der schönen Landschaft und den geschichtlichen Tatsachen und dem romantisch dichterischen Flair an diesem Ort gingen wir alle doch etwas seltsam innerlich berührt wieder zum Bus und setzten unsere Fahrt Richtung Moseltal fort.


Quellen: http://www.loreley-touristik.de, http://www.sagen.at/, http://de.wikipedia.org/wiki/Loreley, http://www.derwesten.de/panorama/schiffsunglueck-vor-der-mystischen-loreley-id4165111.html