Die Kraftwerksbrücke Melk, eine stressfreie Donauüberquerung

Am 1. 10. 11, ein wunderschöner Herbsttag, starteten Marianne und ich eine Radrundtour entlang der Donau. Wir begannen in Persenbeug, fuhren über die Donaubrücke nach Ybbs, von dort am südl. Donauufer am Donauradweg nach Krummnußbaum. Die Gemeinde feierte gerade ihr „Nussfest“. Es muss heuer ein sehr nussreiches Jahr gewesen sein, nach der Menschenmenge zu schließen, die dort unterwegs war! Nachdem auch wir die einzelnen Nussspezialitäten verkostet hatten, fuhren wir weiter nach Pöchlarn, eine Stadt, die schon im Nibelungenlied erwähnt wird. Übrigens nennt sich der Donauabschnitt zwischen Persenbeug und Melk Nibelungengau.

Pöchlarn´s Nibelunge

Donaubrücke Pöchlarn

Da unsere Kondition noch gut war, fuhren wir weiter bis zur Kraftwerksbrücke Melk, über die wir aufs linke Donauufer fuhren. An dieser Stelle muss man dem Verbund wirklich danken, dass Fußgänger und Radfahrer die Brücke benützen dürfen!! Das Kraftwerk Melk und damit auch die Brücke sind noch jüngeren Datums: erbaut 1979-1982, arbeitet das Werk mit 9 Kaplan-Rohrturbinen und 9 Drehstromgeneratoren. Die Fallhöhe beträgt 9.6 m. Jede Turbine leistet bis 22 300 kW. Das Kraftwerk erzeugt im Jahresschnitt 1 180 Mill.Kilowattstunden, damit sind rund 2/3 der niederöst. Haushalte mit Strom versorgt. Die Maschinen befinden sich im Krafthaus am südl. Donauufer. Am nördl. Donauufer befindet sich die Schleusenanlage mit 2 Schleusenkammern. Der Stauraum des Kraftwerks reicht über 22 km. zurück bis zur Stufe Ybbs-Persenbeug.

Zwecks Hochwasserschutz wurden gleichzeitig mit dem Kraftwerksbau beiderseits Schutzdämme errichtet. Das früher regelmäßig von Hochwässern heimgesuchte Pöchlarn ist heute davor bewahrt. Auf den Dämmen sind wunderbare Rad-und Gehwege angelegt. Oberhalb des Donau-Altarm haben viele Wasservögel ihre Heimat in einem großen Schutzteich gefunden. Der Altarm wird vorwiegend als Freizeitparadies genützt. Noch etwas fällt an diesem Kraftwerk positiv auf: um das Landschaftsbild zu schonen, gibt es keine unschönen Freileitungen im Kraftwerksbereich, sondern der erzeugte Strom wird über Erdkabel am rechten Donauufer zum Hochspannungsnetz transportiert.

Kraftwerkbrücke Melk

Kraftwerkbrücke Melk

Blick Richtung Melk

Nach der Brücke fuhren wir am linken Donauufer dem Donauradweg folgend stromaufwärts durch die sich schon herbstlich verändernde Landschaft, nicht ohne dort und da eine kurze Rast auf einer der bereitgestellten Bänke gemacht zu haben. In den Beinen zwar etwas müde, im Innern aber bereichert durch viele schöne Eindrücke und Bilder unserer näheren Heimat erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt.

Quellen:Karte: Donauradweg von Passau bis Bratislava,  http://www.gymmelk.ac.at/the/nawiorg/ex290502/index2.htm,  http://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Melk