Eine Radtour nach Zwieselkirchen (heute St. Pantaleon in NÖ)

Am 29. Juni radelte eine Gruppe BK- Senioren vom Radfahrstützpunkt Mitterkirchen am Donauradweg flussaufwärts Richtung Mauthausen. Das Wetter war wunderbar sommerlich warm. Einige Kilometer vor Au mussten wir den Donauradweg wegen der Bauten im Rahmen des Marchland Staudammes verlassen. Über die Ortschaft Straß fuhren wir nach Naarn und von dort weiter nach Au, wo wir dann wieder dem Donauradweg bis Mauthausen folgten. Nachdem wir den Durst in der „Fischerhütte“ gelöscht hatten, fuhren wir über die Donaubrücke auf das rechte Donauufer nach Pyburg.

Den Ennskanal überquerten wir über eine Holzbrücke. Das ist nicht irgendeine Holzbrücke, sondern mit einer Gesamtspannweite von 91 m die längste aus Rundholz gezimmerte Brücke Mitteleuropas!!. 2003 wurde sie für Radfahrer eröffnet und ist der erste markante Punkt am Donauradweg, wenn der Radler nach Niederösterreich kommt.

Brücke über d. Ennskanal

Über die Ortschaften Albing und Stein radelten wir nach St. Pantaleon. In Albing  wurde von den Römern (176 n. Chr.) ein großes Kastell erbaut. Entsprechend den Ausgrabungen betrugen seine Maße 568 m x 412 m. Wegen der Hochwässer wurde aber das Kastell um ca. 190 n. Chr. nach Lauriacum (heute Lorch bei Enns)verlegt. Mehrere teilweise gut erhaltene Gräber aus der Römerzeit wurden in dieser Gegend entdeckt, wobei die  in den Gräbern gefundenen Gegenstände heute im Ennser Museum sind.

Nach wenigen Kilometern erreichten wir St. Pantaleon, wo wir erst einmal im Landgasthof Winklehner Mittagsrast machten und in einer schattigen Gartenlaube ein vorzügliches Mittagessen bekamen. Anschließend besuchten wir die nur ein paar Meter vom Gasthaus entfernte Pfarrkirche von St. Pantaleon, die wie der Name schon sagt, dem Hl. Pantaleon geweiht ist.

Pantaleon war Leibarzt von Kaiser Maximilianus und starb 305 den Martyrertod. Er gilt seit jeher als Nothelfer, als Patron der Ärzte und Apotheker, aber auch in Wassernöten wird er häufig angerufen. Daher finden sich auch die meisten Kirchen zu Ehren dieses Heiligen entlang von Flüssen.

Westapsis der Kirche

Die heutige gotische Kirche stammt aus der Zeit nach 1500.  Damals wurde die frühere aus dem 12. Jht. stammende romanische Kirche umgebaut. Erhalten geblieben sind aus dieser Zeit die Westapsis und die Krypta darunter, die somit die ältesten noch vorhandenen Bauwerke von St. Pantaleon heute sind. Trotz der Kleinheit der Unterkirche ( 4,50 m lang, 3,20 m breit, 2,50 m hoch mit einem romanischen  Gewölbe ruhend auf zwei achteckigen Pfeilern und zwei Säulen aus Kalkstein mit schönen Kapitälen) ist es schon berührend, diesen 900 Jahre alten Raum zu betreten. Die heutige Kirche hat ein schönes spätgotisches Presbyterium, ein fast quadratisches zweischiffiges Langhaus mit einer tragenden Säule in der Mitte und ein Sterngewölbe; der rückwärtige Teil der Kirche ist dreischiffig. Der 35 m hohe Kirchturm wurde im 18. Jht. barockisiert. Die Einrichtung der Kirche ist neugotisch und stammt aus der Zeit von 1894-1903 mit Ausnahme der Statue des Hl. Pantaleon am Hochaltar, die spätgotisch ist.

Krypta

Die heutige Gemeinde St. Pantaleon- Erla besteht seit 1. 1.1971, als sich beide Gemeinden, die seit 1850 selbstständige Gemeinden waren, freiwillig zu einer zusammenschlossen. Noch ein interessantes Detail: St Pantaleon hieß um 1200 bis nach 1400 Zwieselkirchen und war Sitz einer Herrschaft. Von wem und aus welchen Gründen die Umbenennung erfolgte, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.

Mit dem Gefühl, wieder ein Stück der näheren Heimat kennengelernt zu haben, setzten wir unsere Radtour fort, überquerten auf der Kraftwerksbrücke Wallsee-Mitterkirchen die Donau und waren zum Ausgangspunkt unserer Tour zurückgekehrt.

Quellen: aus Wikipedia, www.tiscover.com, www.schlosserla-wikipedia, Geschichte von St. Pantaleon, Sonderauflage (2010)

Eine Antwort auf „Eine Radtour nach Zwieselkirchen (heute St. Pantaleon in NÖ)“

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